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Injektionslösung
Wirkstoff: Enoxaparin-Natrium
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der
Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.
• Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
• Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
• Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritteweiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerdenhaben wie Sie.
• Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Diesgilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. SieheAbschnitt 4.
Was in dieser Packungsbeilage steht
1. Was ist Clexane 40 mg und wofür wird es angewendet?
2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Clexane beachten?
3. Wie ist Clexane 40 mg anzuwenden?
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5. Wie ist Clexane aufzubewahren?
6. Inhalt der Packung und weitere Informationen
Clexane ist ein Mittel zur Hemmung der Blutgerinnung.
Clexane 40 mg wird angewendet zur:
a) Vorbeugung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen während und nach Operationen beiPatienten mit hohem Thromboserisiko (z. B. in der orthopädischen Chirurgie).
Hinweis: Für zu operierende Patienten mit niedrigem oder mittlerem Thromboserisiko (z. B. in der Allgemeinchirurgie) steht Clexane 20 mg zur Verfügung.
b) Vorbeugung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen bei nicht operierten Patienten mitmittlerem oder hohem Thromboserisiko. Dies sind Patienten mit akuten, schwereninneren Erkrankungen (wie unzureichende Herzleistung Grad III oder IV, Infektionen undAtemwegserkrankungen), die eine weitgehende Bettlägerigkeit zur Folge haben.
c) Vorbeugung von Blutgerinnseln im Körper und/oder Verschlüssen in den Schläuchen beider Dialyse.
• wenn Sie allergisch gegen Enoxaparin, Heparin oder heparinverwandte Wirkstoffe odereinen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile sind,
• wenn Sie kürzlich - z. B. innerhalb der letzten 6 Wochen - eine Verletzung oder Operationam Gehirn oder Rückenmark oder am Auge oder Ohr hatten,
• wenn Sie kürzlich - z. B. innerhalb der letzten 30 Tage - eine behandlungsbedürftigeBlutung hatten, wie
- Blutung im Magen oder Darm,
- mit bloßem Auge sichtbare Blutung der Geschlechtsorgane oder der Harnwege oder
- sonstige auffällige Blutungen,
• wenn Sie einen weniger als 6 Monate zurückliegenden oder akuten (oder Verdacht auf)blutungsbedingten Schlaganfall oder eine andere Blutung im Schädel hatten,
• wenn Sie eine akute oder aus der Vorgeschichte bekannte Erkrankung im Schädel haben,wie
- gut- oder bösartige Gewebeneubildung (Neoplasma),
- Fehlbildung von Blutgefäßen (arteriovenöse Malformation) oder
- Wandausbuchtung von Arterien (Aneurysma),
• wenn Sie eine behandlungsbedürftige Gerinnungsstörung haben, wie
- Blutungsneigung - auch in der Vorgeschichte,
- Mangel an Stoffen im Blut, die für die Gerinnung erforderlich sind, oder
- Blutplättchenmangel,
• wenn Sie einen aktuellen oder aus der Vorgeschichte bekannten, allergisch bedingtenMangel an Blutplättchen nach Heparingabe (HIT-Typ II) haben,
• wenn Sie ein Magen- oder Darmgeschwür haben,
• wenn bei Ihnen eine Fehlgeburt droht,
• wenn Sie eine schwere Erkrankung der Leber oder Bauchspeicheldrüse haben,
• wenn Sie einen unkontrollierbaren schweren Bluthochdruck haben,
• wenn Sie eine Entzündung der Herzinnenhaut haben,
• wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine nicht entzündliche Erkrankung der Netzhautgefäße(vaskuläre Retinopathie), Glaskörperblutung oder eine andere Blutung im Auge besteht.
Clexane darf nicht in den Muskel gespritzt werden.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn einer der folgenden Punkte auf Sie zutrifft:
Vor Beginn einer vorbeugenden Behandlung mit Clexane sollten möglicherweise bestehende Störungen der Blutgerinnung abgeklärt werden.
Dosisabhängig muss, wie bei anderen Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen, häufiger mit offenen oder verborgenen Blutungen an folgenden Körperstellen gerechnetwerden:
- Haut, Schleimhäute,
- Wunden,
- Magen-Darm-Bereich,
- Harnwege,
- Geschlechtsorgane.
Die Ursache dieser Blutungen sollte untersucht und eine entsprechende Behandlung
eingeleitet werden. Siehe auch vorherigen Abschnitt: „Clexane darf nicht angewendet werden" und Folgeabschnitt: „Anwendung von Clexane zusammen mit anderenArzneimitteln".
Clexane sollte, wie jedes andere gerinnungshemmende Arzneimittel, nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden bei Zuständen mit erhöhtem Blutungsrisiko,
- wenn Sie eine Störung der Blutplättchenfunktion haben,
- wenn Sie eine gering bis mäßig eingeschränkte Funktion der Leber oderBauchspeicheldrüse haben,
- wenn Sie früher ein Magengeschwür hatten,
- wenn bei Ihnen der Verdacht auf eine bösartige Geschwulst mit Blutungsneigungbesteht,
- wenn Sie Nieren- oder Harnleitersteine haben,
- wenn Sie gleichzeitig Gerinnungshemmer einnehmen. Siehe Folgeabschnitt „Anwendungvon Clexane zusammen mit anderen Arzneimitteln".
Während der Clexane-Therapie sollte der Kaliumgehalt des Blutes z. B. bei folgenden Risikopatienten kontrolliert werden:
- Diabetikern,
- Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion,
- Patienten, die Arzneimittel einnehmen, die den Kaliumgehalt im Blut erhöhen.
Clexane sollte bei diesen Patienten nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.
Im Verlauf der Clexane-Therapie kann es zu einer allergisch bedingten Verminderung der Zahl der Blutplättchen kommen. Sollte dies der Fall sein, tritt dies üblicherweise zwischendem 5. und 21. Tag der Enoxaparin-Behandlung auf. Daher soll die Plättchenzahl kontrolliertwerden, und zwar:
- vor Beginn der Therapie,
- am 1. Tag nach Beginn der Therapie,
- während der ersten 3 Wochen alle 3 bis 4 Tage,
- am Ende der Therapie.
Wenn eine bestätigte, bedeutende Abnahme der Zahl der Blutplättchen beobachtet wird (30 bis 50 % des Ausgangswertes), muss Clexane sofort abgesetzt und auf eine andereTherapie umgestellt werden.
• Patienten mit künstlichen Herzklappen
Diese Patienten sollten Clexane nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt anwenden. Dies betrifft besonders Schwangere mit künstlichen Herzklappen,die möglicherweise stärker gefährdet sind, Blutgerinnsel mit bisweilen lebensbedrohlichenFolgen zu entwickeln. Siehe dieses Kapitel weiter hinten unter „Schwangerschaft undStillzeit".
Bei Patienten mit geringem Körpergewicht, d. h. Frauen unter 45 kg oder Männer unter 57 kg, kommt es zu einer stärkeren Wirkung von Clexane. Da dies zu einem erhöhtenBlutungsrisiko führen kann, ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung ratsam und eineDosisanpassung sollte erwogen werden.
Übergewichtige Patienten (BMI [Body-Mass-Index] > 30 kg/m2) haben ein erhöhtes Thromboserisiko und sollten daher sorgfältig auf Anzeichen und Symptome einer Thromboseüberwacht werden.
Fragen Sie Ihren Arzt zur Anwendbarkeit bei Kindern um Rat, da mangelnde Erfahrungen in dieser Altersgruppe vorliegen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Ausscheidung von Enoxaparin verzögert, wodurch das Blutungsrisiko ansteigen kann.
Bei Patienten mit leicht oder mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 5080 ml/min oder 30-50 ml/min) ist üblicherweise keine Dosisanpassung erforderlich. Dennoch sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden, um rechtzeitig auf Blutungszeichenreagieren zu können.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 30 ml/min) treten vermehrt Blutungen auf. Bei diesen Patienten muss die Clexane-Dosis reduziertwerden. Siehe Kapitel 3 „Wie ist Clexane 40 mg anzuwenden?“. Bei Patienten mit starkeingeschränkter Nierenfunktion sollte der sogenannte anti-Faktor-Xa-Spitzenspiegelüberwacht werden. Die anti-Xa-Spitzenspiegel sollten 4 Stunden nach der subkutanenVerabreichung gemessen werden. Auf Blutungszeichen ist sorgfältig zu achten.
Bei Patienten, die ein rückenmarknahes Narkoseverfahren (Peridural-/Spinalanästhesie) oder einen Einstich in den Rückenmarkkanal (Lumbalpunktion) erhalten und mit Clexanebehandelt werden, kann es in seltenen Fällen zu einem rückenmarknahen Blutergusskommen. Dieser kann zu Nervenschädigungen unterschiedlichster Ausprägung bis hin zulang dauernder oder dauerhafter Lähmung führen.
Dieses Risiko ist erhöht bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Blutgerinnung beeinflussen. Einzelheiten finden sich in diesem Kapitel im Abschnitt „Anwendung vonClexane zusammen mit anderen Arzneimitteln“. Auch bei Patienten mitWirbelsäulendeformation oder früherer Wirbelsäulenoperation scheint das Risiko für solcheSchädigungen erhöht zu sein.
Clexane soll deshalb bei rückenmarknahen Narkoseverfahren erst nach individueller NutzenRisiko-Abwägung und nur in der vor und nach einer Operation empfohlenen Dosierung eingesetzt werden.
Zur Verminderung des Blutungsrisikos wird ein Abstand von wenigstens zwölf Stunden zwischen der letzten Gabe von Clexane und dem Legen oder dem Entfernen eines Spinal-/Periduralkatheters empfohlen. Patienten mit höheren Dosen von 0,01 ml pro kgKörpergewicht zweimal täglich sollen ein punktionsfreies Intervall von 24 Stunden haben.Eine erneute Gabe von Clexane soll frühestens nach vier Stunden und erst nach Abschlussdes operativen Eingriffs erfolgen.
Für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance <30 ml/min) sind zusätzliche Überlegungen anzustellen, da die Elimination von Enoxaparin verlängert ist. Essollte in Erwägung gezogen werden, die Zeit bis zum Entfernen eines Katheters zuverdoppeln, wenigstens 24 Stunden für die niedrigere verschriebene Dosierung (30 mgeinmal täglich) und wenigstens 48 Stunden für die höhere Dosierung (1 mg/kg KG/Tag).
Die Patienten sind nach Anwendung eines rückenmarknahen Narkoseverfahrens oder einem Einstich in den Rückenmarkkanal (Lumbalpunktion) sorgfältig zu überwachen. Dabei istbesonders auf Beschwerden zu achten, wie:
- Rückenschmerzen,
- anhaltende Empfindungs- oder Bewegungsstörungen, wie Taubheit und Schwäche inden Beinen,
- Darm- oder Blasenbeschwerden.
Informieren Sie sofort das Pflegepersonal oder einen Arzt bei Auftreten einer der genannten Beschwerden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden,auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Folgende Arzneimittel können die Wirkung von Clexane besonders beeinflussen oder werden in ihrer Wirkung von Clexane beeinflusst:
• Arzneimittel mit Wirkstoffen, die die Blutungsneigung erhöhen können, wie:
- Acetylsalicylsäure: ein Wirkstoff in Arzneimitteln gegen Schmerzen, Fieber und zurVorbeugung von Blutgerinnseln,
- Wirkstoffe, welche die Blutgerinnung beeinflussen, wie Ticlopidin, Clopidogrel,Tirofiban, Eptifibatid, Abciximab, Dipyridamol, Phenprocoumon und Warfarin,
- Arzneimittel zur Auflösung von Blutgerinnseln,
- bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Schmerzen, Fieber, Entzündungen, Rheumamit Wirkstoffen wie Ibuprofen, Diclofenac,
- Dextran: ein Bestandteil bestimmter Infusionslösungen,
- Krebsmittel.
Die oben aufgeführten Arzneimittel sollten abgesetzt werden, wenn sie nicht unbedingt notwendig sind. Ist eine gleichzeitige Behandlung erforderlich, wird Ihr Arzt angemesseneUntersuchungen und Laborwertkontrollen durchführen.
• Bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, leichte Schlafstörungen oder Übelkeit(Antihistaminika),
• Arzneimittel gegen Herzschwäche mit Wirkstoffen wie Digitoxin, Digoxin,
• Antibiotika, deren Wirkstoffnamen auf „cyclin“ enden, wie Tetracyclin und Doxycyclin,
• Nikotin, bei Missbrauch,
• Vitamin C, auch als Ascorbinsäure bezeichnet,
• in die Vene verabreichtes Glyceroltrinitrat, unter anderem ein Mittel gegen Herzschwäche,Herzenge,
• Arzneimittel mit dem Wirkstoff Phenytoin gegen Epilepsie und bestimmte Schmerzzustände,
• Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen mit dem Wirkstoff Chinidin,
• Arzneimittel mit dem Wirkstoff Propranolol gegen verschiedene Herzerkrankungen,Bluthochdruck, zur Migränevorbeugung und gegen andere Beschwerden,
• schlaffördernde, angst- und krampflösende Mittel, deren Wirkstoffe auf „zepam“ enden,
• Arzneimittel mit basisch reagierenden Wirkstoffen wie Chinin (ein Arzneimittel gegenMalaria und Muskelkrämpfe).
Arzneimittel, die den Kaliumgehalt im Blut erhöhen, dürfen nur unter besonders sorgfältiger medizinischer Überwachung gleichzeitig mit Clexane angewendet werden (siehe Abschnitt„Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“).
Schwangerschaft und Stillzeit
Clexane sollte nur auf ausdrückliche Anordnung Ihres Arztes angewendet werden, da nur begrenzte Erfahrungen bei Schwangeren vorliegen.
Unter der Geburt darf die rückenmarknahe Betäubung nicht bei Schwangeren angewendet werden, die mit gerinnungshemmenden Arzneimitteln behandelt werden.
Bei drohender Fehlgeburt darf bei Ihnen Clexane nicht angewendet werden.
Die vorbeugende Anwendung von Clexane bei Schwangeren mit künstlichen Herzklappen ist nicht ausreichend untersucht.
In einer klinischen Studie an Schwangeren mit künstlichen Herzklappen, die zweimal täglich 1 mg Enoxaparin-Natrium pro kg Körpergewicht zur Verhinderung von Blutgerinnselnerhielten, traten bei zwei von acht Frauen Blutgerinnsel auf. Diese führten zur Blockade derHerzklappen und zum Tod von Mutter und Kind.
Deshalb sollte bei Schwangeren mit künstlichen Herzklappen Clexane nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt angewendet werden.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen, da keine ausreichenden Untersuchungen zum Übergang von Enoxaparin in die Muttermilch vorliegen.
Ein gerinnungshemmender Effekt auf den Säugling erscheint jedoch als unwahrscheinlich.
Es sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich.
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Clexane sonst nicht richtig wirken kann! Fragen Siebei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Bei der Wahl der Dosierung zur Vorbeugung von Blutgerinnseln in den tiefen Venen ist das individuelle Gesamtrisiko für deren Entstehung zu beachten. Dieses ergibt sich aus:
• der Art und Dauer eines operativen Eingriffes,
• einer akuten inneren Erkrankung,
• der Bettlägerigkeit und
• weiteren Risikofaktoren.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, werden üblicherweise für die unter a) und b) beschriebenen Anwendungsgebiete 0,4 ml Clexane (entsprechend 40 mg Enoxaparin-Natrium) einmal täglichunter die Haut gespritzt.
a) Vor und nach operativen Eingriffen mit hohem ThromboserisikoDosierung
Die erste Injektion sollte etwa zwölf Stunden vor der Operation erfolgen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung erfolgt, solange ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, insbesondere wenn der Patient noch weitgehend bettlägerig ist. Im Mittel sind dies 7 bis 10 Tage nachder Operation.
Bei Patienten, die sich einem onkologischen Eingriff im Bauch- und Beckenbereich unterziehen, mit hohem Thromboembolierisiko und ohne weiter erhöhtes Risiko fürschwere Blutungen wird eine verlängerte Thromboseprophylaxe (4 Wochen) empfohlen.
Bei Patienten, die sich großen orthopädischen Eingriffen unterziehen, wird eine verlängerte Thromboseprophylaxe von bis zu 35 Tagen empfohlen.
b) Bei nicht operierten Patienten mit mittlerem oder hohem Thromboserisiko
Die Behandlung erfolgt, solange ein erhöhtes Thromboserisiko besteht, insbesondere wenn der Patient noch weitgehend bettlägerig ist. Im Mittel sind dies 9 bis maximal14 Tage.
Die Dosis muss vom Arzt für jeden Patienten individuell festgelegt werden. In Abhängigkeit von den Dialyseergebnissen in den ersten Dialysesitzungen sollten die Dosierungen in dennachfolgenden Dialysesitzungen entsprechend angepasst werden.
Bei Patienten mit regelmäßigen Dialysesitzungen werden zur Vorbeugung des Verschlusses der Dialyseschläuche durch Blutgerinnsel 0,01 ml Clexane pro kg Körpergewicht zu Beginn derDialyse in den zum Patienten führenden Schlauch gespritzt. Diese Dosis ist gewöhnlich für einevierstündige Dialyse ausreichend. Sollten sich Gerinnungsablagerungen bilden, sind darüberhinaus in Abhängigkeit von der noch verbleibenden Dialysedauer zusätzlich 0,005 ml bis 0,01 mlClexane pro kg Körpergewicht zu spritzen.
Bei Dialysepatienten mit hohem Blutungsrisiko, was insbesondere vor oder nach einer Operation zutreffen kann, oder bei einer fortgeschrittenen, mit Blutung einhergehenden Erkrankung solltendie Dialysesitzungen mit folgender Clexane-Dosis fortgeführt werden:
- 0,005 ml Clexane pro kg Körpergewicht bei doppeltem Gefäßzugang,
- 0,0075 ml Clexane pro kg Körpergewicht bei einfachem Gefäßzugang.
Patienten mit leicht oder mäßig eingeschränkter Nierenfunktion benötigen üblicherweise keine Dosisanpassung.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wird folgende Dosierung empfohlen:
In den Anwendungsgebieten gemäß Kapitel 1 a) und b) werden 0,3 ml Clexane einmal täglich unter die Haut gespritzt. Hierfür ist Clexane multidose 100 mg/ml zu verwenden.
Beachten Sie auch die weiteren im Kapitel 2 aufgeführten Informationen unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen“, Stichpunkt „Eingeschränkte Nierenfunktion“.
Verschiedene niedermolekulare Heparine sind nicht notwendigerweise gleichwertig, denn sie unterscheiden sich bezüglich des Herstellungsprozesses, der Zusammensetzung, der Wirkung auf dieBlutgerinnung und der Dosierung. Deshalb sollten jeweils die spezifische Dosierungsanleitung und dieHinweise für die Anwendung befolgt werden.
Deckfolie an der gekennzeichneten Seite abziehen und Spritze vorsichtig entnehmen. Spritze nicht durch die Deckfolie hindurchdrücken, da ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die Nadel verbiegt.Die Fertigspritze ist gebrauchsfertig. Die Nadelschutzkappe ist vor dem Gebrauch zu entfernen.Jedoch darf die in der Fertigspritze befindliche Luftblase vor der Injektion nicht entfernt werden.Sie dient zur vollständigen Entleerung der Spritze.
Ein an der Injektionsnadel haftender Tropfen ist vor der Injektion abzuschütteln, aber nicht abzustreifen. Wird er nicht entfernt, könnte ein Nachlaufen von Clexane in den Einstichkanal zueinem ungefährlichen, oberflächlichen Bluterguss führen und in seltenen Fällen zu einer örtlichen,allergischen Reizung.
Die Injektion sollte vorzugsweise im Liegen vorgenommen werden. Clexane 40 mg ist für die Injektion unter die Haut vorgesehen. Als Injektionsort eignet sich die Haut der vorderen seitlichenBauchwand sowie die Haut an der Außenseite des Oberschenkels. Die Einstichstelle wirddesinfiziert.
Der Einstich der Injektionsnadel muss senkrecht zur Körperoberfläche in die mit Daumen und Zeigefinger abgehobene Hautfalte erfolgen. In die so abgehobene Hautfalte wird die Nadel in ihrerganzen Länge eingeführt.
Abb. 2
Die Hautfalte darf während der Injektion nicht gelockert werden. Es wird empfohlen, Clexane langsam und ohne Zurückziehen des Stempels zu spritzen. Danach wird die Nadel senkrechtherausgezogen und erst dann die Hautfalte langsam wieder losgelassen.
An der Injektionsstelle kann sich später eventuell ein kleiner, blauer Fleck bilden. Dies ist bei der Injektion dieser Substanz normal und völlig harmlos.
Die Fertigspritzen sind mit einem automatischen Sicherheitssystem ausgerüstet, das unbeabsichtigte Verletzungen durch die Nadel nach erfolgter Injektion verhindert.
Das Sicherheitssystem wird am Ende der Injektion ausgelöst. Sobald der Spritzenstempel vollständig eingedrückt wird, springt eine Hülse aus dem Spritzenkörper und umhüllt dieverwendete Nadel.
Eine Überdosierung kann aufgrund der gerinnungshemmenden Eigenschaften von Clexane zu Blutungen führen. Zeichen einer Überdosierung sind:
• Blutungen, zumeist aus
- Haut und Schleimhäuten, Wunden, wie Blutergüsse, flohstichartige Blutungen,
- Magen oder Darm, wie schwarzer Kot,
- den Harn- und Geschlechtsorganen, wie Blut im Urin,
• Blutdruckabfall,
• Abfall des Anteils zellulärer Bestandteile im Blut.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, der entsprechende Maßnahmen ergreifen wird. Sollten Blutungen auftreten, ist die Clexane-Anwendung in Abhängigkeit von der Schwere der Blutung und demThromboserisiko zu unterbrechen.
Wenn eine Anwendung von Clexane vergessen wurde, kann das Arzneimittel auch zu einem späteren Zeitpunkt inji*ziert werden. Zwischen zwei Injektionen sollte jedoch ein Abstand von mindestens12 Stunden liegen.
Auf keinen Fall dürfen 2 Injektionen hintereinander gegeben werden.
Ein ausreichender Schutz vor Thrombosen ist dann nicht gewährleistet. Nehmen Sie bitte unverzüglich Rücksprache mit Ihrem Arzt und beenden Sie die Therapie nur, wenn er es verordnet.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Wie alle Arzneimittel kann Clexane Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
Blutungen
In klinischen Studien waren Blutungen die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen. Darunter befanden sich schwere Blutungen, die bei maximal 4,2 % der Patienten (chirurgischePatienten) berichtet wurden. Einige dieser Fälle verliefen tödlich.
Wie bei anderen Gerinnungshemmern kann eine Blutung beim Vorhandensein entsprechender Risikofaktoren auftreten, wie z. B. bei Organschädigung mit Blutungsneigung, bei ärztlichenoder zahnärztlichen Eingriffen (invasiven Verfahren) oder bei gleichzeitigem Gebrauch vonArzneimitteln, die die Blutgerinnung beeinträchtigen (siehe Kapitel 2 „Was sollten Sie vor derAnwendung von Clexane beachten?" unter „Anwendung von Clexane zusammen mit anderenArzneimitteln").
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10):
• Blutung, wie Bluterguss (Hämatom), flächenhafte Hautblutung (Ekchymose) fern derInjektionsstelle, Wundhämatom, blutiger Urin, Nasenbluten und Magen-Darm-Blutung.
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
• Blutung im Bauchraum (retroperitoneale Blutung).
Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
• Blutung im Gehirn.
Abnahme der Zahl der Blutplättchen
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):
• Verminderung der Blutplättchenzahl.
Andere Nebenwirkungen
Sehr häufig (betrifft mehr als 1 Behandelten von 10):
• Erhöhung der Leberenzymwerte (hauptsächlich Transaminasen).
• Erhöhung der Blutplättchenzahl (Anstieg der Blutplättchenzahl auf über 400 G/l).
Häufig (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 100):
• Allergische Reaktion.
• Juckende Hauterhebungen ähnlich wie nach Brennnesselkontakt (Urtikaria), Hautjucken,Hautrötung (Erythem).
• Bluterguss an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, weitere Reaktionenan der Injektionsstelle, wie Gewebeschwellung, Blutung, Überempfindlichkeit, Entzündung,Verhärtung, Schmerzen oder andere, nicht genau bezeichnete Reaktionen.
• Kopfschmerzen.
Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 1.000):
• Entzündung der Haut mit Blasenbildung (bullöse Dermatitis).
• Örtliche Reizung, Absterben von Hautgewebe (Nekrose) an der Injektionsstelle.
Selten (betrifft 1 bis 10 Behandelte von 10.000):
• Allergische Sofortreaktion (anaphylaktische, anaphylaktoide Reaktion, einschließlichSchock).
• Anstieg des Kaliumgehaltes im Blut.
• Erniedrigung der Zahl weißer Blutkörperchen ohne Krankheitssymptome.
Erfahrungen nach der Markteinführung
(Häufigkeit nicht bekannt, Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
- Rückenmarknahe Blutergüsse, welche zu Nervenschädigungen unterschiedlichsterAusprägung, wie zum Beispiel lang anhaltender oder bleibender Lähmung, führenkönnen. Diese traten unter der Anwendung von Clexane im Zusammenhang mitrückenmarknahen Betäubungsverfahren oder bei Einstichen in den Rückenmarkkanal(Lumbalpunktionen) auf (siehe Kapitel 2 „Was sollten Sie vor der Anwendung vonClexane beachten?" unter „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen - SpezielleAnwendungen").
- Blutarmut, die durch eine Blutung zustande kommt (Blutungsanämie).
- Allergisch bedingter Abfall der Blutplättchenzahl mit Blutgerinnselbildung; in einigenFällen war die Gerinnselbildung mit Durchblutungsstörungen in Organen oderGliedmaßen verbunden (zur Kontrolle der Thrombozytenzahl siehe Kapitel 2 „Wassollten Sie vor der Anwendung von Clexane beachten?").
- Erhöhung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie).
- Entzündliche Reaktion der Blutgefäße in der Haut (kutane Vaskulitis), Absterben vonHautgewebe (Nekrose), das üblicherweise an der Injektionsstelle auftritt (diesemgingen meist kleinfleckige Hautblutungen (Purpura) oder plattenartige, rot-entzündlicheHautveränderungen (erythematöse Plaques) voraus, die schmerzhaft waren). DieBehandlung mit Enoxaparin muss beendet werden.
- Entzündliche, knötchenförmige Veränderungen an der Injektionsstelle. Sie lösen sichnach einigen Tagen wieder auf und sollten nicht zur Beendigung der Therapie führen.
- Haarausfall.
- Leberschädigungen (hepatozelluläre Leberschädigung, cholestatischer Leberschaden).
- Knochenschwund (Osteoporose) nach Langzeitbehandlung (länger als 3 Monate).
Nebenwirkungen wie bei einer Behandlung mit Heparin sind in Einzelfällen möglich:
• Übersäuerung des Blutes,
• Absterben von Hautgewebe,
• schmerzhafte Dauererektion des Penis,
• niedriger Blutdruck,
• Verlangsamung des Herzschlages,
• Unterfunktion der Nebennierenrinde.
Wie durch Heparin können durch Clexane folgende Untersuchungsergebnisse verfälscht werden:
- Vortäuschung niedriger Cholesterinwerte,
- fälschlich zu hohe Werte von Schilddrüsenhormonen bei nicht nüchternen Patienten,
- fälschlich zu hohe Blutzuckerwerte, mit Erhöhung um bis zu 1,7 mmol/l bzw. 30 mg/dl,
- Verfälschung des als Bromsulfalein-Test bezeichneten Leberfunktionstests.
Durch Enoxaparin kann Bilirubin aus seiner Bindung an Bluteiweiß freigesetzt werden.
Meldung von Nebenwirkungen
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie könnenNebenwirkungen auch direkt dem
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte
Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3D-53175 BonnWebsite: www.bfarm.de
anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.
Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und dem Etikett nach „Verwendbar bis" bzw. „Verw. bis" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf denletzten Tag des Monats.
Nicht über 25 °C lagern. Nicht einfrieren.
Der Wirkstoff ist Enoxaparin-Natrium.
1 Fertigspritze bzw. Ampulle mit 0,4 ml Injektionslösung enthält 40 mg Enoxaparin-Natrium, entsprechend 4.000 I. E. anti-Xa.
Der sonstige Bestandteil ist:
Wasser für Injektionszwecke.
Packungen mit 2 (Unverkäufliches Muster), 10, 20, 50, 90 und 100 Fertigspritzen zu 0,4 ml Injektionslösung.
Packungen mit 2, 10, 20, 50 und 100 Ampullen zu 0,4 ml Injektionslösung.
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main
Postanschrift:
Postfach 80 08 60 65908 Frankfurt am Main
Telefon: (01 80) 2 22 20 10*
Telefax: (01 80) 2 22 20 11*
*0,06 €/Anruf (dt. Festnetz); max. 0,42 €/min (Mobilfunk). ((als Fußnote))
Hersteller
Ampullen:
FAMAR HEALTH CARE SERVICES MADRID, S.A.U.
Avenida de Leganes 62 E-28925 Alcorcon (Madrid)
Spanien
Fertigspritzen:
Sanofi Winthrop Industrie 20 avenue Raymond AronF-92160 AntonyFrankreich((bzw.))
CHINOIN Pharmaceutical and Chemical Works Private Co. Ltd.
HU-1045 Budapest Ungarn
((bzw.))
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH 65926 Frankfurt am Main
((in der gedruckten Gebrauchsinformation wird nur der jeweils aktuelle Hersteller angegeben)) Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2014.